Written by: Gemischtes

Out of Office: Ein kleiner Gruß aus Afrika

Reading Time: 6 minutes

Wenn ihr das hier lest, bedeutet das, dass ich nicht mehr hier bin. Nicht mehr im herbstlichen Europa, versteht sich – denn aktuell genieße ich eine wunderschöne Afrika-Reise, die himmlischen Weiten der Namib und der Kalahari, neue Eindrücke und lehrreiche Erlebnisse und selbstverständlich das ein oder andere gute Buch. Denn Reisen ist neben Lernen auch immer Lesen, zumindest für mich.

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Die beste Lesezeit ist einfach die Urlaubszeit, wenn alle Themen, Pflichten und Probleme des Alltags und der Arbeit ganz weit weg sind. Und es gibt kein besseres Gefühl als nach einem Tag voller Abenteuer ins Bett zu fallen, wo auch immer es an diesem Tag auch stehen mag, und voller Zufriedenheit im Herzen und Schwere in den Augenlidern ein wenig zu schmökern.

Aber lesen kann man selbstverständlich immer und jederzeit, auch im normalen Alltagstrubel. Egal ob im Bett vor dem Schlafengehen, auf der Couch bei herbstlichem Schmuddelwetter, im gemütlichen Lieblingssessel, in der Badewanne (wenn man sie sich heutzutage leisten möchte) oder am Frühstückstisch – die Möglichkeiten sind unbegrenzt!

Und damit ihr nicht komplett leer ausgeht, bis ich in zwei Wochen den nächsten „richtigen“ Wissenshappen veröffentliche, möchte ich einen kleinen Rückblick auf die letzten (und ersten) fünf Monate dieses Blogs werfen. In der Hoffnung, dass ihr vielleicht noch etwas Neues entdeckt und natürlich, dass ihr den Wissenshappen auch in Zukunft treu erhalten bleibt! Denn ohne euch würde das alles keinen Spaß machen.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Schmökern!

Blutig, blutiger – Medizingeschichte!

Ernest Board creator QS:P170,Q21458411, Morton Ether 1846, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Auch wenn ich selbst kein Blut sehen mag und daher schon früh den Berufswunsch „Arzt“ verworfen habe, bin ich von medizinischen Erkenntnissen und der Geschichte der Medizin (und insbesondere der Chirurgie) mehr als fasziniert. So richtig glücklich bin ich, wenn ich einerseits mehr über geniale Erfindungen brillanter und mutiger Köpfe der Vergangenheit erfahre, die die Menschheit für immer veränderten, und mich andererseits auch so richtig gruseln und ekeln kann. Wem es genauso geht wie mir, dem empfehle ich den Wissenshappen „Eiter, Blut und Blasenstein: der gesunde Glaube in die moderne Medizin“, der sich mit bahnbrechenden Entwicklungen der Chirurgie und blutig-eitrigen Operationsmethoden der frühen Neuzeit auseinandersetzt.

Wer die Artikel auf diesem Blog verfolgt, wird vielleicht bemerkt haben, dass der obige Beitrag ein Thema aufgreift, dem ich mich auch in einem anderen Wissenshappen widme: der Harnblase, und ihren vielfältigen Möglichkeiten, uns Menschen Leid, Schmerz und Tod zu bescheren. Aber im Wissenshappen „Mit voller Blase isst man nicht: Tycho Brahes Vermächtnis“ verbergen sich auch Informationen über die Astronomie des 16. und 17. Jahrhunderts – wenn ihr euch für mehr als die menschliche Harnblase interessiert, kommt ihr hier also voll auf eure Kosten! Es handelt sich dabei übrigens um meinen allerersten Wissenshappen, also wird er immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen.

Auch mein zweiter Wissenshappen beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema – meine persönliche Leidenschaft für diesen Bereich ist schwer zu verbergen. Doch aufgrund der Corona-Pandemie und viel zu vielen Falschinformationen verlieren die Menschen leider das Vertrauen in die Medizin; obwohl wir froh und dankbar für unsere heutigen Behandlungsmethoden sein sollten. Und darum dreht sich der Wissenshappen „Wenn Schimmel Leben rettet: Die wahre Geschichte des Penicillins“, der aufzeigen möchte, welch langen und schwierigen Weg die Medizin des 20. Jahrhunderts nehmen musste, um das Wundermittel Penicillin zu gewinnen, das in Massen Menschenleben retten konnte und auch heute noch tagtäglich rettet – eine Erfindung, für die wir auf ewig dankbar sein sollten. Die Obst-Fans unter euch werden vielleicht überrascht sein, welch bedeutsame Rolle eine gewisse Melone in diesem Zusammenhang spielt.

Ferdinand Schmutzer creator QS:P170,Q370800, Einstein 1921 portrait2, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Und auch wenn es schön ist, sich mit den Wundern der Medizin zu beschäftigen, die unser Leben verlängern oder retten können, so ist es ähnlich faszinierend, sich mit den düsteren Seiten des (Ab-) Lebens zu beschäftigen. Für Freunde morbider Fun Facts ist daher der Auftakt der Wissenshappen-Serie „Wenn der Tod Geschichte schreibt: das unbekannte Sterben bekannter Persönlichkeiten sicherlich einen Besuch wert. Dort findet ihr Antworten auf die Fragen, weshalb Albert Einstein eigentlich aus einem Stück Verpackungsmaterial bestand und wieso George Washingtons Tod ein tragisches, vor allem aber unnötiges Versagen rückständiger Mediziner darstellt.

Die wunderbare Welt der (Sozial-)Psychologie

Wenn wir schon über Serien sprechen, so komme ich natürlich auf keinen Fall drumherum, euch meine bereits dreiteilige Wissenshappen-Serie über die (wirklich!) spannenden Erkenntnisse der (Sozial-)Psychologie ans Herz zu legen. Ich weiß, das Psychologie-Studium wirkt äußerst faszinierend und reizvoll, beinhaltet aber leider viel zu viele Einblicke in die Abgründe der Statistik und Forschungsmethodik. Daher versuche ich, in diesen Wissenshappen jene spannenden psychologischen Phänomene und Erklärungsansätze zusammenzufassen, die uns helfen können, das manchmal verworrene Handeln (und Denken) von uns und unseren Mitmenschen ein wenig besser nachzuvollziehen.

In Teil I lernt ihr eine der stärksten psychischen Triebkräfte kennen, die uns dazu bewegt, bestimmte Überzeugungen anzunehmen, die vielleicht gar nicht zu dem passen, was wir ursprünglich mal glaubten: die kognitive Dissonanz, also die unangenehme innere Spannung, die entsteht, wenn unser Denken und Handeln nicht im Einklang miteinander stehen. In Teil II widme ich mich der Konformität, die ebenfalls erheblichen Einfluss darauf nimmt, welche Meinungen und Einstellungen wir übernehmen – in diesem Fall jedoch von unserem sozialen Umfeld, an dem wir uns maßgeblich orientieren. In Teil III wiederum dreht sich alles rund um die Compliance, also Folgsamkeit, durch die andere Menschen uns zu bestimmten Verhaltensweisen bewegen möchten – und das zum Großteil unbewusst und ungewollt, wie z.B. in der Werbung. Wer hier an Manipulation denkt, liegt gar nicht so falsch!

Manipulation ist ein gutes Stichwort – denn nichts anderes kann man Philipp Zimbardo und Stanley Milgram vorwerfen, die als Versuchsleiter der berühmtesten psychologischen Studien des 20. Jahrhunderts Geschichte schrieben und unseren Blick auf das (vermeintlich böse) Wesen der Menschheit maßgeblich mitbestimmten. Im Wissenshappen „Zimbardos Werk und Milgrams Beitrag: Die etwas andere Geschichte des Stanford-Prison Experiments“ erfahrt ihr, warum wir die Ergebnisse des Stanford-Prison-Experiments mehr als nur kritisch hinterfragen, wenn nicht gar komplett anzweifeln dürfen – und warum der Mensch vielleicht doch gar nicht so böse ist, wie wir meist denken.

Vergangene Schönheit – die (Kunst-)Geschichte der Renaissance

Wer nun den Eindruck gewonnen hat, dass sich dieser Blog nur klinischen-medizinischen Themen widmet, dem sei das Gegenteil versichert: die Wissenshappen haben auch einen ausgeprägten Sinn für die schönen Seiten der menschlichen Schaffenskraft. Als Beweis kann ich euch den zweiteiligen Wissenshappen „Jenseits der Leinwand: Die versteckte Schönheit der Kunstgeschichte“ empfehlen. Im ersten Teil versuche ich aufzuzeigen, warum die Kunstgeschichte einen einzigartigen, wunderbaren Zugang zur Vergangenheit schaffen kann, und nehme euch mit auf den Lebensweg von Leonardo da Vinci, der nicht nur einer der größten Künstler aller Zeiten ist, sondern vor allem auch ein Mensch seiner Zeit. Im zweiten Teil erfahrt ihr mehr über Michelangelo Buonarroti, den Göttlichen, seine fantastischen Werke und sein leicht störrisches Wesen.

Florenz im 15. Jahrhundert: Unknown authorUnknown author, Florence-old-map1, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Die (Kunst-)Geschichtskenner unter euch mögen ein gewisses Muster über alle Wissenshappen hinweg erkennen: es lässt sich nicht verbergen, dass ich eine besondere Begeisterung für die Kunst der Renaissance hege. Diese Epoche stellt nicht nur eine einzigartige Entwicklung in der europäischen Geschichte dar, sondern kennzeichnet sich auch durch zahllose Errungenschaften, die das Wirken und Leben der Menschen für immer veränderten. Zu diesen Errungenschaften zählt unter anderem die Erfindung der Zentralperspektive durch den Florentiner Architekten Filippo Brunelleschi, über die ihr im Wissenshappen „Magische Tiefe: Brunelleschi und die Erfindung der Zentralperspektive mehr erfahrt, sowie die Entwicklung des internationalen Kreditwesens im Florenz des 14. und 15. Jahrhunderts, die im Wissenshappen „Innovation und Sünde: Die Erfindung des internationalen Kreditwesens skizziert wird.

Von Rassentrennung und Forschergeist – Licht und Schatten der Wissenschaftsgeschichte

Abschließen möchte ich mit zwei bedeutsamen Köpfen der Wissenschaftsgeschichte, die trotz großartiger naturwissenschaftlicher Leistungen nur noch wenigen Menschen heutzutage ein Begriff sind – wobei dies im Falle eines der der Betroffenen aus moralischer Sicht vollkommen in Ordnung ist. Denn der schwedische Arzt und Naturforscher Carl von Linné sollte aufgrund seiner Bemühungen, die Rassentrennung biologisch zu begründen, sicherlich keinen besonders ruhmreichen Platz mehr im Wissenschaftsolymp einnehmen. Seine Leistung hingegen, nämlich die Erfindung der binären Nomenklatur, sollte dennoch fest im Allgemeinwissen eines jeden Homo Sapiens verankert sein – dem besten Beispiel für jenes Wortungetüm, das endlich Struktur in das Chaos der biologischen Namensgebung bringen sollte. Im Wissenshappen „Die Benennung der Welt: Wie aus Chaos Klasse wurde erfahrt ihr mehr darüber.

Friedrich Georg Weitsch artist QS:P170,Q323498, Alexandre humboldt, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Meine tiefe Bewunderung für Alexander von Humboldt, dem vielleicht letzten Universalgenie der Menschheitsgeschichte, ist im Wissenshappen „Auf den Schultern eines Riesen: Alexander von Humboldt & das Verständnis der Natur kaum zu verbergen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es sich für jeden von uns lohnt, sich mit diesem genialen Kopf und liberalen Geist auseinanderzusetzen, der seinen Zeitgenossen als „berühmtester Mensch der Sintflut“ galt. Und der durch seine bahnbrechenden Beobachtungen, monumentalen Reise- und Wissenschaftsberichte und seine einzigartigen Kunstwerke unser Verständnis der Natur für immer veränderte.

Du möchtest dein Wissen testen? Dann nimm unbedingt am großen Wissenshappen Quiz teil!

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Last modified: 30. August 2023